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100 Jahre Marbach-Gruppe
25. Mai 2023

100 Jahre Marbach (Teil 7) Mehr Platz und modernes Arbeiten: Die Neubauten.

Wir sind in der Verpackungsbranche zu Hause. Vor knapp 100 Jahren starteten wir in Heilbronn als 3-Mann-Betrieb mit kleiner Werkstatt auf 36 m² (4 x 9 m), heute hat das Unternehmen weltweit 1.600 Mitarbeiter an zahlreichen Standorten rund um den Globus. Allein in Heilbronn beläuft sich die Gesamtfläche für Produktion und Verwaltung auf 24.352 m².

Aufgrund dieser Expansion kam es im Laufe der Jahre immer wieder zu beengten Raum-Verhältnissen in den bestehenden Gebäuden. Dies brachte somit die Notwendigkeit von Neu- und Erweiterungsbauten mit sich.  

Peter Marbach, geschäftsführender Gesellschafter der Marbach-Gruppe: „Eine der Aufgaben als Geschäftsführer einer Unternehmensgruppe, die man vermutlich nicht kommen sieht, sind die vielen Gebäude, deren Bau man begleitet. Von der Entscheidung über die Planung bis hin zur Umsetzung. Über die Jahre kommt da einiges zusammen!“

 

Hauptsitz in Heilbronn
Die Firma Marbach startete als kleine Werkstatt in der Köpfstraße in Heilbronn in den Räumlichkeiten einer Baufirma, damals noch zur Miete. Als diese zu klein wurde, errichtete Karl Marbach Senior ein Gebäude in der Fügerstraße. Das Wohnhaus der Familie Marbach neben der Werkstatt war der erste Neubau, viele weitere folgten. Im Zweiten Weltkrieg zog der Betrieb mehrmals um, das teilweise zerstörte Gebäude in der Fügerstraße wurde danach wieder aufgebaut. (Mehr dazu im zweiten Teil dieser Serie: "100 Jahre Marbach. 1939 – 1945: Die Kriegsjahre.")

Im Jahr 1963 folgte der Umzug zum heutigen Standort: Die Firma zog von der Fügerstraße in die August-Häußer-Straße 6 (die damals noch Neckargartacher Straße 110 hieß). Das Gebäude – zu diesem Zeitpunkt beschäftigte Marbach bereits 40 Mitarbeiter – wurde 1962 gebaut. Der neue Firmensitz wurde danach noch in kurzen Abständen zweimal erweitert, ein Zeichen des kontinuierlichen Wachstums des Unternehmens. Im oberen Stock des Gebäudes war die Wohnung der Familie Marbach untergebracht, welche sie bis 1977 bewohnte. Die alten Gebäude in der Fügerstraße wurden bis ins Jahr 2000 noch als Ausbildungsstätte weiter genutzt. 

Der Marbach Werkzeugbau bezog schließlich im Jahr 1977 einen fast 3.000 m² großen Neubau in der August-Häußer-Straße 5, in dem Thermoformwerkzeuge für die Kunststoffindustrie hergestellt wurden. Die beiden Unternehmensbereiche Stanzformtechnik und Werkzeugbau waren jetzt in zwei getrennten Gebäuden untergebracht – gegenüberliegend jeweils auf einer Seite der Straße. 

Dies sollte wieder einige Jahre genügen. Doch schon Anfang der 1990er Jahre wurde mit Erweiterungsbauten für den Unternehmensbereich Werkzeugbau am Stammsitz in Heilbronn begonnen. Nach fünfmonatiger Bauzeit wurde dieser im September 1992 fertiggestellt. Das gesamte Bauvorhaben umfasste ein Investitionsvolumen von mehr als 4,5 Mio. Euro (9 Mio DM). 

Um die Jahrtausendwende wurde ebenfalls das Werkzeugbau-Gebäude aufgestockt. Jetzt konnte auch die Lehrwerkstatt in die August-Häußer-Straße umziehen. Außerdem wurden Büroräume geschaffen.

Einige Jahre später wurde der Platz erneut zu eng, dieses Mal im Bereich Stanzformtechnik. Hier wurde jedoch keine Erweiterung, sondern ein kompletter Neubau geplant. Dieser erfolgt in zwei Bauabschnitten, um die laufende Produktion und die Versorgung der Kunden mit Stanzwerkzeugen sicherzustellen: Am 8. Juni 2006 feierte die Firma Marbach das Richtfest für den Neubau der Produktions- und Bürogebäude für den Stanzformenbau am Heilbronner Hauptsitz. Der erste Bauabschnitt des Neubaus in der Karl-Marbach-Straße wurde 2007 fertig gestellt, der zweite Bauabschnitt in 2008. Auf gut 13.000 m² befinden sich die Fertigung der verschiedenen Bereiche der Stanzformtechnik sowie ein Verwaltungsbereich. Dieses Gebäude – dessen Baukosten sich auf 12 Mio. Euro beliefen – wurde nach dem neusten Stand der Technik gebaut. Moderner Sichtbeton und große Glasfronten bilden das Design, speziell gestaltete Arbeits- und Produktionsbereiche und eine Betonkerntemperierung im Bürobereich sorgen für ein Wohlfühlklima der Mitarbeiter. Photovoltaik auf dem Dach und ein aktuelles Energiekonzept ergänzen den klimafreundlichen Bau. 

Wenige Jahre später investierte Marbach mehr als 5 Millionen Euro in den Bau einer Halle und in Maschinenausstattung für den Produktbereich „Rotationswerkzeuge zur Herstellung von Zigaretten- und Liquidverpackungen“. Nachdem dieser Bereich im Lauf der Jahre Stück für Stück ausgebaut wurde, wurde nicht nur der Raum zu eng, auch die Anforderungen an die Bodenbelastbarkeit stießen irgendwann an ihre Grenzen. Die 2014 erbaute Halle hat eine Nutzfläche von über 1.300 m². Die 2.000 Tonnen schwere Bodenplatte wird von 151 Betonpfählen, die 10 bis 12 Meter in die Erde ragen, getragen. Peter Marbach erklärt: „Denn durch die spezielle Bauweise ist der Boden absolut vibrationsarm. Dies bedeutet maximale Präzision für unsere Werkzeuge.“

Die räumliche Situation am Hauptsitz spitzte sich im Jahr 2015/2016 erneut zu. Die Idee: Eine Aufstockung auf ein bereits vorhandenes Werkzeugbau-Gebäude sollte diesen zusätzlichen Raum bieten. Der Neubau wurde im Frühjahr 2017 fertiggestellt. Auf über 300 m² sind seitdem die Bereiche Einkauf, Buchhaltung und Personal untergebracht. 

 

Geyer
Im Februar 1992 übernahm die Marbach-Gruppe die noch junge Dreher GmbH i.G. im sächsischen Schlettau. Um den ostdeutschen Markt optimal bedienen zu können, zog das Unternehmen in ein neu errichtetes Produktionsgebäude in der Stadt Geyer – dem Zentrum der sächsisch / thüringischen Papier- und Kartonagenindustrie.

 

Ost-Europa
Ein wichtiger Teil der Marbach-Gruppe befindet sich Osteuropa.

In Polen gibt es mittlerweile drei Standorte von Marbach Stanzformtechnik und Werkzeugbau. Die Niederlassung in Kielce befand sich in den letzten Jahren in einem gemieteten Gebäude. Im Juni 2016 fand der Umzug in einen eigens errichteten Neubau statt. Dieser hat 2017 sogar einen Architektur-Preis gewonnen. Die Vorbereitungen für den Neubau des Unternehmensgebäudes in Kielce begannen bereits im Jahr 2014. Nach einer über eineinhalb Jahre langen Bauzeit wurde das 1.580 m² große Gebäude im Frühjahr 2016 fertiggestellt und am 1. Juni offiziell eröffnet. 2020 wurde der Neubau erweitert, in dem diese Fläche nochmals verdoppelt wurde.

Auch am Standort in Tarnowsky Góry wurde neu gebaut und so die Produktionskapazitäten mit den 180 Mitarbeitern verdoppelt. Seit 2009 waren hier die Unternehmen Marbach Budowa Form SP.Z.o.o. (Thermoformwerkzeuge) und Marbach Polska SP.Z.o.o. (Stanzwerkzeuge) unter einem Dach untergebracht. Der Neubau war damals notwendig, um die gesteigerte Nachfrage am polnischen Markt abdecken zu können. Nach einer Erweiterung im Jahr 2014 platzte das Gebäude 2021 wieder aus allen Nähten. Daher wurde direkt neben dem bestehenden Gebäude ein zweites Fertigungs- und Bürogebäude gebaut, das im November 2021 vom Marbach Werkzeugbau bezogen wurde. 

In Tschechien wurde zunächst in einem vorhandenen Gebäude produziert, bis im Jahr 2006 die Entscheidung für einen Neubau gefallen war. Die Fertigstellung des Gebäudes mit 2.150 m² war im Juli 2007. Eine erste Erweiterung folgte im Jahr 2014, eine weitere im Jahr 2018. 

In Rumänien startete Marbach im Jahr 2002 mit einer eigenen Produktion. Aufgrund steigender Nachfrage wurde der Marbach-Standort in Rumänien nach und nach erweitert und die Produktion automatisiert. Der stetig steigende Platzbedarf führte zur Entscheidung, einen Neubau zu erstellen, der perfekt auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt ist. Das neue Gebäude mit 885 m² wurde in 2011 eingeweiht. In 2022 wurde das Gebäude nochmals um 130% erweitert. 

Neben den zahlreichen Neubauten über die Jahrzehnte gab es auch viele Gebäude, die zwar nicht neu errichtet, die aber von Marbach mitgestaltet und nach Marbach-Bedürfnissen ausgestattet wurden. Dazu gehören die beiden Standorte in den USA (Charlotte, Michigan), in Malaysia (Kuala Lumpur), in China (Tianjin) und in der Slowakei (Martin).

Die Marbach-Gruppe investiert seit fast 100 Jahren laufend in seine Standorte. Moderne Gebäude und Technik sind ein Erfolgsfaktor für eine zukunftsträchtige Ausrichtung des Unternehmens. Auch wenn es aktuell noch keine Pläne für weitere Neubauten gibt, kann man sicher sein, dass der Platz der stetig wachsenden Unternehmensgruppe bestimmt bald wieder irgendwo knapp wird. 

 

Aber nicht nur die Neubauten zeigen den Erfolg der Marbach-Gruppe. Welche kleinen und großen Erfolge Marbach auf dem Weg zum Weltmarktführer feiern konnte, lesen Sie im nächsten Teil dieser Serie: "100 Jahre Marbach. Auf dem Weg zum Weltmarktführer: Erfolge und Mitarbeiterentwicklung."

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