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29. Mai 2017

Hygienisch gestanzte Lebensmittelverpackungen. Mit marbaclean.

Das Thema Lebensmittelsicherheit spielt eine zunehmende Rolle in der Verpackungsbranche. Die Warnungen häufen sich: Bakterien in Sesam, Kunststoffteile in Tiefkühlkräutern, Metall im Kinderfrühstück, Mineralöl in Nudeln, Reis oder Cornflakes. Die Verbraucher werden zunehmend verunsichert.

Markenartikler, Verpackungshersteller und Verpacker sind dabei, sich intensiv mit dem Thema Lebensmittelsicherheit und der Reduktion von Gefahrenquellen zu beschäftigen. Denn jede Rückrufaktion kostet für den Markenartikler Geld. Sie kann mit einem langfristigen Imageverlust für ein Produkt oder ein ganzes Unternehmen mit starken Umsatzeinbußen einhergehen.

Aus diesem Grund beschäftigt sich die Lebensmittelindustrie verstärkt mit dieser Thematik.

Doch ein Thema wird bislang aus der öffentlichen Diskussion häufig herausgehalten: Welche Gefahren gibt es beim Herstellungsprozess der Verpackung selbst und wie können diese gebannt werden?

Exkurs:
Wie kommt Mineralöl in Lebensmittel?

Es gibt viele Wege, wie Mineralöl in Lebensmittel gelangen kann. In den Medien wird oftmals vor allem der Weg über die Druckfarbe oder den Recyclingkarton dargestellt.

Allerdings können von der Stanzform ebenso Stoffe migrieren: In Materialien, die mit dem zu stanzenden Karton in Berührung kommen, können Mineralöle oder andere bedenkliche Stoffe enthalten sein, die beim Kontakt mit dem Kartonmaterial auf dieses übergehen. Marbach hat hier mit seinem neuen Werkzeugpaket eine Lösung gefunden, dies zu verhindern.

Beim Stanzen einer Verpackung kommt das Stanzgut (der Karton) in Berührung mit der Stanzmaschine, dem Stanzwerkzeug, dem Ausbrech- und dem Nutzentrennwerkzeug. Genauer gesagt mit den für die Herstellung der Werkzeuge verwendeten Materialien: der Trägerplatte, den Schneidlinien, den Rilllinien, der Gummierung usw. Der Karton wird gestanzt, ausgebrochen und die Nutzen werden voneinander getrennt. Aus dem Blickwinkel der Lebensmittelsicherheit gibt es hier drei bedeutende Aspekte.

1. Die verwendeten Werkzeuge dürfen beim Produktionsprozess keine Werkzeugbestandteile verlieren. Dies birgt die Gefahr, dass ein solcher Werkzeugbestandteil in die Verpackung gerät.
2.  Jeder einzelne Verpackungszuschnitt kommt beim Produktionsprozess mit  einzelnen Bestandteilen der Werkzeugpakete in Berührung. Hier kann es zur  Kontamination der Verpackung und somit auch zur Kontamination des  Lebensmittels kommen, wenn gesundheitsbedenkliche Materialien im Werkzeug  eingesetzt werden. Hierzu zählt beispielsweise auch Mineralöl.
3.  Stanzwerkzeuge werden nicht unter Reinraumbedingungen hergestellt. Vor allem  bei Direktverpackungen spielt das Thema Hygiene aber eine sehr bedeutende  Rolle. Man denke an einen kranken Mitarbeiter, der bei der Herstellung eines  Stanzwerkzeuges niest und dieses mit Bakterien verunreinigt. Dieses Werkzeug  kommt später direkt mit dem Kartonmaterial und dem Lebensmittel in Berührung.  Eine unappetitliche Vorstellung.

Marbach hat sich mit dem Thema Hygiene in den letzten drei Jahren intensiv auseinandergesetzt. Herausgekommen ist ein spezielles Hygiene-Werkzeugpaket, dass das Unternehmen „marbaclean“ nennt.

Der Markt fordert unbedenkliche Verpackungen
Warum sich Marbach bereits 2014 dem Thema Hygiene so intensiv angenommen hat?
Jan Brunner, Leiter Business Development bei Marbach: „Die Endkunden verlangen von unseren Kunden, den Druckereien, dass diese Erklärungen bezüglich der Unbedenklichkeit von Lebensmittelverpackungen unterschreiben. Unsere Kunden geben dies an uns weiter. Als Vorreiter bei Innovationen sehen wir es als unsere Aufgabe, uns solchen Themen anzunehmen. In diesem Fall ist das Ergebnis unser Werkzeugpaket marbaclean.“

Unbedenkliche Materialien
Marbach versteht unter marbaclean ein Werkzeugpaket, dessen Materialien unbedenklich sind. Alle Werkzeugbestandteile, die mit dem Stanzgut in Berührung kommen, sind für den Lebensmittelbereich geeignet. Dadurch kann bei der Verwendung von marbaclean-Werkzeugen ausgeschlossen werden, dass bedenkliche Stoffe – wie beispielsweise Mineralöl – von einem Materialbestandteil der Stanzform in Lebensmittelverpackungen migrieren können. Die Materialien des marbaclean-Werkzeugpaketes sind von der ISEGA (freies und unabhängiges Prüf- und Zertifizierungsinstitut) zertifiziert.

Spezielle Reinigungs- und Prüfverfahren
Doch nicht nur die Verwendung besonders zertifizierter Materialien zeichnen das neue Marbach-Werkzeugpaket aus. Darüber hinaus gibt es bei der Herstellung von marbaclean zusätzliche Reinigungsroutinen und Prüfungsstandards. Auch Haltepunkte, die normalerweise geschliffen werden, werden bei marbaclean gestanzt, damit kein Schleifstaub entsteht. Spezielle Beschichtungen der verwendeten Materialien sorgen ebenso für Hygiene wie eine entsprechende Betriebsausstattung.

Sicherungsmechanismen am Werkzeugpaket
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Betrachtung der neuen Marbach-Hygienewerkzeuge ist das Thema „lose Materialien“. marbaclean-Werkzeugpakete sind mit verschiedensten Sicherungsmechanismen ausgestattet, um von vorne herein den Verlust von Werkzeugbestandteilen auszuschließen. Diese Mechanismen umfassen beispielweise spezielle Montagetechniken, zusätzliche Verklebungen sowie längere Gummistücke.

Letzteres stellt sicher, dass – sollte es zu einem Verlust eines Gummiteils kommen – dies schnell bemerkt wird bzw. das Gummistück durch seine Größe auffällt. Und somit nicht in eine Verpackung gerät. Außerdem sorgt eine Gummierungsübersicht dafür, dass das Werkzeug vor und nach dem Produktionsprozess auf Vollständigkeit geprüft werden kann.

Desinfektion aller Werkzeugbestandteile
Neben den genannten Kriterien spielt auch das Thema Kontamination durch Bakterien eine wesentliche Rolle beim Marbach-Hygienewerkzeug. Marbach hat hier ein Verfahren im Einsatz, bei dem alle Bestandteile des Werkzeugpaketes vor der Auslieferung – zusätzlich zu den bereits genannten Maßnahmen – einer speziellen Desinfektion unterzogen werden. Dabei werden Bakterien und Viren eliminiert. Dieses Verfahren ist optional erhältlich.

Flexibilität
Es müssen nicht immer alle marbaclean-Bestandteile eingesetzt werden. Je nach Anforderung des Kunden kann auch nur ein Baustein aus dem umfassenden Paket ausgewählt und eingesetzt werden. Bei hohen Anforderungen an die Hygiene wie bei Direktverpackungen empfiehlt Marbach aber das komplette Paket. Denn nur damit ist die Lebensmittelsicherheit, was den Stanzprozess betrifft, optimal gewährleistet.

Transportsicherheit
Alle Bestandteile des marbaclean-Werkzeugpaketes sind – egal ob mit der zusätzlichen Option der Desinfektion oder ohne – in einer Folie und zusätzlich in einer Holzverpackung verpackt. So kann, bei sachgemäßem Transport, eine Beschädigung oder Kontamination auf dem Transportweg nahezu ausgeschlossen werden.

Minimaler Aufpreis für maximale Sicherheit
Brunner: „Natürlich ist ein Werkzeugpaket in marbaclean-Ausführung etwas teurer als ein herkömmliches Werkzeugpaket. Wenn wir aber von einer Auflage von nur 250.000 Verpackungen ausgehen, liegt der Mehrpreis für marbaclean nicht einmal bei 1 Cent pro Verpackung. Inklusive der Zusatzoption der Desinfektion. Wenn ich den Ärger und vor allem den Imageschaden betrachte, den ein Unternehmen durch eine groß angelegte Rückrufaktion hat, ist dies sicherlich nicht der Rede wert.“

Einfachste Einbindung in den Fertigungsprozess
Umstellungen in der Fertigung des Kunden ergeben sich laut Marbach nicht. Die marbaclean-Werkzeuge können in den ganz normalen Stanzmaschinen eingesetzt werden. Der Betrieb muss lediglich die allgemeinen Voraussetzungen für die Produktion von Lebensmittelverpackungen erfüllen.

Mit marbaclean erhalten die Marbach-Kunden ein Werkzeugpaket, das sowohl technische als auch hygienische Anforderungen optimal erfüllt.

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